Die Welt ist bunt!

Eine Krise ist immer eine Chance! Und nichts ist 

nur schwarz oder weiß!

Ich liebe ja meine sogenannten Motivationskarten, die Postkarten mit den unterschiedlichen Sprüchen drauf! Auf einer davon steht: LEBEN ist das mit der Freude und den Farben! Sind wir uns dessen bewusst, dass das Leben bunt ist mit all seinen Schattierungen der Trauer, Wut, Verzweiflung, Angst, Enttäuschung aber auch der Freude, der Hoffnung, der vielen Möglichkeiten, jeden Tag neu zu beginnen? Die zweite Karte lautet: Denken muss man doch eh, warum also nicht gleich positiv?

Die Zeit der Corona-Pandemie beinhaltet sicher viel Negatives, aber auch daraus entstehen Chancen zum Wachstum und zum Überdenken der einen oder anderen Einstellung zu einigen Dingen. Es ist wie es ist, aber es wird, was Du daraus machst!

Und viele Menschen entwickeln kreative Ideen, sei es im musikalischen Bereich mit den vielen technischen Möglichkeiten, den Menschen eine Freude zu bereiten über Videobeiträge aus den einzelnen Haushalten, die dann zu einem Ganzen zusammengeschnitten werden und vorgetragen. Auch Gottsdienste, Andachten, Gebetsaufrufe, all diese schönen Gedanken, die verwirklicht werden können per Internet, Fensehen oder Telefon. Medien bieten auch viel Positives, wie man gerade jetzt in den Zeiten des räumlichen Abstandes zueinander erfahren kann.

Ich habe neulich einen Spruch eines Geistlichen gehört, der von einem Zwiegespräch von eienm Mann und dem Teufel handelt! Der Teufel sagte: „Na, hab ich Dir durch Corona Deine Möglichkeiten genommen in die Gottesdienste zu gehen.“ Da sagte der Mann: „Nein, im Gegenteil: Du hast uns ins Wohnzimmer ganz viele Menschen dazugebracht, die sonst vielleicht nicht kommen würden!“

Auch viele Aktionen für ältere Menschen finden statt. Diejenigen, die in den Heimen leben, berichten von wunderschönen Konzerten, die im Freien stattfinden und die sie dann vom Balkon aus bestaunen können! Besucher, die aufgrund der Situation nicht kommen dürfen, können auf Gabentischen Blumen und Geschenke oder Besorgungen hinlegen mit dem Vermerk des Namens der jeweiligen Bewohner. In der Nachbarschaft schauen sich Menschen um, wem sie helfen können, weil die Betroffenen nicht mehr aus dem Haus können! Oder man backt spontan einen Kuchen oder kauft Blumen und bringt ihn einem einsamen Menschen! Das löst so viel Freude aus, die ins eigene Herz zurück kehrt!

Auch andere Aktionen finden statt, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Wunderschön finde ich die Steinaktion, die durch verschiedene Einrichtungen wie Schulen, Sportvereine, Kirchen usw. ins Leben gerufen wurden! Jeder kann einen Stein bemalen mit Wünschen, Gedanken, Bildern und legt ihn an der vorgesehen Stelle ab. Es wird eine Schlange daraus gebildet, in dem jeder seinen Stein an den nächsten legt. So erfreuen wir uns zum Beispiel an einem nahe gelegenen See, der geade einmal umrundet wird durch die bunte Pracht! Auch an unserer Kirche habe ich damit angefangen und die Schlange wächst! Manchmal bleiben Leute stehen, schauen, ob wieder ein neuer Stein dazugekommen ist oder fangen ein Gespräch an, das nicht selten in einem schönen Austausch über den Glauben stattfindet!

Wir können die momentanen Gegebenheiten nicht ändern, aber wir können Licht ins Dunkel bringen und wenn Jeder sein Licht einbringt, dann trägt sich vieles leichter und verbindet die Menschen!

Grace!

Grace bedeutet Gnade! So ist es auch Gnade, 

dass wir alle immer wieder aus Gnaden Glaubens-

erlebnisse haben dürfen, bemerkt oder unbemerkt!

Ich bin mit dem Auto zum Einkaufen gefahren! Eigentlich nichts Aussergewöhnliches! Aber in Zeiten wie diesen, mitten in der Corona-Pandemie, nichts besonders Erfreuliches! Teilweise leere Regale im Supermarkt oder in der Drogerie! Die Angst der Menschen, morgen nichts mehr zu bekommen oder gar nicht mehr aus dem Haus zu können, ist verbreitet. Menschen, teilweise mit Gesichtsmasken, Handschuhen und dem empfohlenen Mindestabstand zur nächsten Person, von der man nicht weiss, ob sie einen infizierern wird, oder ob man selbst der Auslöser für andere ist, begegnen einem. Mit diesen gemischten Gefühlen wollte ich in einer Drogerie eine nötige Besorgung machen. Wie immer verhalten sich die Menschen unterschiedlich. Manche halten sich an die Regeln, manche laufen dicht an einem vorbei, als ob sie den Ernst der Lage noch nicht erfasst haben. In diesem Laden war es gar nicht möglich, Abstand zu halten. An nur einer Kasse drängte sich eine Menschenschlange die engen Gänge längs, die Mitarbeiter hatten Mühe, die Ware unberührt einzuräumen. Nach einem kurzen Moment des Wartens, beschloss ich den Laden zu verlassen, ohne meinen Wunschartikel zu kaufen. Ich bekam ein unwohles Gefühl, da mich am Eingang schon eine Frau angerempelt hatte, was ja unter normalen Umständen nicht gleich ein Problem ist. Aber in Zeiten von Corona schon zu einem werden kann durch die Gefahr, über zu viel Nähe die Krankheit zu bekommen. Ich muss dazufügen, dass es in den meisten Geschäften gut organisiert und geregelt ist und klappt. Es war wohl hoffentlich eine Ausnahme.

Draußen schimpfte ich erstmal vor mich hin wegen dem Ereignis. Als ich über die Straße zu meinem parkenden Auto lief, hörte ich eine singende Frauenstimme und drehte mich in die Richtung. Gegenüber meinem Auto, an der Bushaltestelle stand eine Frau, Afrikanerin mittleren Alters und sang relativ laut. Intuitiv ging ich zu ihr und sprach sie an. „Musik ist immer gut, stimmts?“, sagte ich zu ihr auf englisch. Da sang sie lauter und zwar von Gott. Ich bemerkte das und so freuten wir uns über unsere Gemeinsamkeit, die Freude am Herrn. Sie rief: „Jesus kommt. Bald!“ Ich sagte: „Ja! Das glaube ich auch!“ Wir sprachen darüber, dass Corona, wie natürlich auch andere bestimmte Ereignisse, Zeichen der Endzeit sind, bevor der Herr kommt und uns zu sich holt! Ich war erfüllt mit einer Seligkeit über diese Begegnung, wie ich sie kaum beschreiben kann! Ich rief: „Du bist ein Engel! Ich glaube: Du bist ein Engel!“ Wahrlich, so etwas hab ich noch nie zu einem fremden Menschen gesagt! Und schon gar nicht so laut, dass es jeder auf der Straße hören konnte! Ich fragte sie nach ihrem Namen. Sie sagte, ich heiße Grace und Grace heißt: Gnade! Ich wiederholte den Namen dreimal und sagte ihr, dass ich sie unbedingt kennenlernen möchte und fragte, wo sie wohnt. Sie nannte mir eine Adresse ganz in der Nähe. Ich gab ihr eine Visitenkarte von mir und bat darum, dass sie sich melden möge.

Überglücklich über dieses gemeinsame Erleben gingen wir unserer Wege. Ich fuhr mit dem Auto nach Hause und erlebte auf dem Weg noch etwas Aussergewöhnliches! „MARANATHA! Der Herr kommt!“, schrie ich förmlich, allein im Auto sitzend, die ganze Zeit vor Freude und Sehnsucht weinend! „Ja, er kommt bald!“, dachte ich und fühlte das in dem Moment auch so!

Unbeschreiblich! Einmalig bisher für mich! 

Ob und wann ich diesen Engel in Menschengestalt wiedersehe, weiß ich nicht!

Aber ich weiß: Meinen Glauben hat dieses Erlebnis noch stärker gemacht! Egal, was der Herr auf der Welt zulässt, es geht nicht ungeprüft an ihm vorbei! Darauf können wir uns verlassen!